Portugal und Spanien: Background
Portugal war vor einigen Jahren fast ausschließlich ein traditionelles Agrarland. Etwa 85% aller Erwerbstätigen fanden in der Landwirtschaft ihre Beschäftigung. Doch seit dem Beitritt in die EU 1986 fand in Portugal eine Industrialisierung statt. Portugal befand sich ab diesem Jahr auf dem Weg von der Agrar- zur Industriegesellschaft.
Heute ist es der Dienstleistungssektor, der den größten Anteil (63%) am BIP hat. Die Landwirtschaft hat nur einen Anteil von 3% und nur 10% aller Erwerbstätigen haben heute noch ihre Beschäftigung in der Landwirtschaft. Portugal hat 10 Mio. Einwohner, allein davon über 2 Millionen in der Hauptstadt Lissabon. Insgesamt gibt es etwa 500.000 Landwirte, die in erster Linie Hartweizen, Mais, Gemüse, Oliven und Wein anbauen.
Spanien ist im Vergleich zu Portugal um das vierfache größer. Beide Länder teilen sich die iberische Halbinsel. Da die Naturräume beider Länder relativ gleich sind, kommt es zu wirtschaftlichen Konkurrenzkämpfen. Auch die historischen Hintergründe unterstützen die Rivalität. Seit dem Beitritt zur EU 1986 verzeichnen beide Länder einen enormen Aufschwung der Wirtschaft, sowie eine „fortschrittlich, rasche und innovative Entwicklung“ (www.fsg-trier.de). Beispielsweise die Olympischen Spiele in Barcelona 1992 und der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Madrid und Sevilla gelten als Fortschrittssymbole.
Portugal konzentriert sich im Vergleich zu früher, weniger auf die Landwirtschaft, sondern mehr auf die Schaffung neuer Industrieparks, sowie die Internationalisierung der portugiesischen Wirtschaft.
Ausländische Firmen kontrollieren die portugiesische Wirtschaft:
Ausländische Investoren, vor allem aus Deutschland und Frankreich sollen dafür sorgen, dass portugiesische Produkte auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben. Dies hat einerseits Vorteile für die portugiesische Wirtschaft, da es somit zu einer Ankurbelung der Wirtschaft kommt, allerdings werden auf diese Art auch viele einheimische Betriebe in den Ruin getrieben. Großkonzerne übernehmen kleinere Firmen, um diesen den Einstieg in die Weltwirtschaft zu ermöglichen. Meist wird dabei jedoch die Firmenstruktur so grundlegend geändert, dass die Zahl der Arbeitslosen stetig zunimmt. (aktuell: 2008 – 8%Arbeitslose bei ca. 10,6Mio. Einwohnern)
Vor allem viele spanische Investoren versuchen, die portugiesische Wirtschaft zu kontrollieren, da sie in Portugal einen Konkurrenten sehen. Viele Firmen in Portugal versuchen dem Druck von Außerhalb standzuhalten. Jedoch fehlt vielen das nötige Kapital, um eine Firma allein zu halten.